Entkalkung Siebträger Hydraulische Anlage Kessel

Hydraulische Anlage Kessel Entkalkung
Reparaturanleitung:  Ein oder Zweikreis Espressomaschine entkalken. Kurzfassung

 

Vorbemerkung: Wir halten eine Entkalkung des Kessels einer Ein oder Zweikreis- Siebträger Espressomaschine über den Tank für eine zweifelhafte Methode der Entkalkung. Da wir allerdings wissen, das dies immer wieder versucht wird beschreiben wir die nötigen Arbeitsschritte. Wir raten davon ab eine Entkalkung zu versuchen, wenn die Maschine nicht regelmäßig ( je nach Wasserhärte - hartes Wasser  alle 2 Monate / weiches Wasser alle 6 Monate ) entkalkt wurde. Eine Entkalkung nur des Wärmetauscherkreises ist grundsätzlich eher möglich aber auch nur wenn dies regelmäßig vorgenommen wird. Siehe unten.

Wir sehen im Wesentlichen aus 3 Gründen von einer Entkalkung des Kessels und auch des Wärmetauscherkreislaufs im eingebauten Zustand ab:

1. Bei dem Verfüllen des Kessels über die Pumpe/Tank mit Entkalkungsmitteln erzielen Sie ohne weitere Eingriffe keine vollständige Füllung des Kessels was aber für eine umfängliche Entkalkung wünschenswert wäre. Des weiteren findet eine mögliche Entleerung des gelösten Kalks über den Teewasser Auslass nur durch eine fortdauernde Verdünnung über die Zuführung der Pumpe statt. Das hat zur Folge, dass es zu keinem vollständigen Austausch  der Lösung im Kessels kommt, geschweige denn zu einer vollständigen Spülung. Das sich auch Metallanteile in der Lösung befinden sei hier ausdrücklich erwähnt. Bitte beachten Sie: Wenn Sie den Kessel ( je größer der Kessel um so größer der Pumpaufwand zur Entleerung) nicht vollständig entleeren können ist die Belastung einer Vibrationspumpe enorm. Zudem sind die Pumpen sind nur gegen schwache Säuren bedingt beständig!

2. Es besteht die große Gefahr, dass bei einer unvollständigen Lösung der Anhaftungen, diese als grobes Material zu Verstopfungen von Düsen, Leitungen, und Sieben führen. Beachten Sie, dass z.B. Ihre Heizung stark unter der Entkalkung leidet und eine unnötig lange Entkalkung ist zu vermeiden ist. Bitte führen Sie eine Entkalkung nur bei Messing, Edelstahl oder Kupferbauteilen durch. Eine Verchromung oder Vernickelung ist zumindest bei schwachen Säuren z.B. Zitronensäure nicht hinderlich.
Bitte keine Maschinen mit Aluminium Bauteilen entkalken!
Wir entkalken keine Heizelemente, weder im eingebauten noch im ausgebauten Zustand. Das Risiko das diese anschließend defekt sind ist uns viel zu hoch.
Der Königsweg der Entkalkung ist der Ausbau des Kessels und die Behandlung im Säure Bad ( Siehe unten den eigestellten Film - bitte Genehmigen Sie zuvor die Youtube Ansicht im Conselttool ) sowie das mechanische Entfernen der Säurereste durch Bürsten und Druckluft mit anschließender mehrfacher auch heißer Spülung. Das ist aber nicht jedem so leicht möglich und bei nicht zu starker Verkalkung geht es auch mit eingebautem Kessel. Den Druckkreis bzw. Pumpenkreislauf einer zweikreisigen Maschine  können Sie ebenso entkalken s.u..
Beachten Sie bitte die folgenden Punkte. Gehen Sie wie folgt vor:
Netzstecker ziehen!
Bei einem festen Stromanschluss Maschine vom Netz und Stromkreis trennen. Gehäuse Teile  so weitestgehend abschrauben dass Sie einen guten Überblick über alle Verschraubungen am Kessel haben. Eines dieser Teile sofern diese oberhalb des Kessels montiert sind abschrauben: Wasserstandgeber (Kabel Kontakt) oder Anfahrventil oder Sicherheitsventil. Hierdurch Druckentlastung bei der Gasentwicklung durch den Entkalkungsvorgang sicher stellen!
Bitte Schutzbrille und Handschuhe tragen! Vollständig gelöste konzentrierte Zitronensäure in den Kessel verfüllen bis Sie die Lösung sehen können. Bitte beachten Sie, das es zu einer Gasentwicklung kommt und diese möglicherweise zu einem Übertritt der Lösung aus dem Kessel führen kann. Gehen Sie vorsichtig und Stück für Stück vor - ein Austritt der Lösung auf den Maschinenboden führt zu Rost und sollte vermieden werden. Ggfls. diesen Spülen und mit Druckluft oder Fön so lange  trocknen bis keine Reste mehr vorhanden sind und es später nicht zu Kurzschlüssen oder Kriechströmen in der elektrischen Anlage kommt. Lösung ausreichend lange, aber auch nicht zu lange einwirken lassen. Sobald keine Gasbildung mehr erfolgt ist die Entkalkung abgeschlossen. Falls Ihre Maschine eine Kesselentleerungshahn hat ( was aber im semiprofessionellen Bereich sehr selten ist) ist dieser ggfls. in Kombination mit dem  Ablauf Schlauch oder der Ablaufleitung zu nutzen! Alternativ...
Lösung mittels eines dünnen Silikon Schlauches ansaugen und ablassen:
Schlauchende bis zum Kesselboden einführen und Schlauchanfang unter das Niveau des Kesselbodens bringen. Durch Unterdruck am Schlauchanfang  lässt sich sodann ein Abfließen der Lösung in ein geeignetes Gefäß erzielen. Ggfls. mittels eines dünnen Holzstabes ( z.B. länglicher Pinselgriff ) kontrollieren, ob am Kesselboden noch Kalk vorhanden ist. Ferner, falls dieser noch eingebaut war, das Ende des Wasserstandgebers, diesen auf Kalkablagerungen prüfen und reinigen. Ggf. Heizung ausbauen und Entkalkungsfortschritt kontrollieren.
Schlauch entfernen und ggf. Reste der Lösung ausschütten. Vorgang nach der ausreichenden Entkalkung mit sehr heißem Wasser mehrfach wiederholen. Anschließend den Kessel mindestens bis über das Niveau der Heizung mit frischem Wasser füllen. Die abgeschraubten Teile wieder mit neuen Dichtungen wieder anschrauben. Wasserstandsgeber in seiner Höhe nicht ohne Absicht verändern. 
Maschine in Betrieb nehmen und eventuell weitere Spülvorgänge über das Teewasserventil vornehmen bzw. bei einkreisigen Maschinen über die Bezugtaste spülen. Hierbei immer doppelt so lange die Pumpe ausgeschaltet lassen - wie diese in Betrieb ist, um eine Überlastung zu vermeiden.
Nachdem der Kessel von der Wasserstands Nivellierung aufgefüllt worden ist ( Heizung erst dann zuschalten) können Sie den Entkalkungsvorgang des zweiten Kreises - also des Druckkreislauf vornehmen.
3. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, das die Heizungen keine längere Entkalkung vertragen, da diese nicht aus Edelstahl gefertigt sind.


Druckkreislauf und/oder Brühgruppe bzw. Einkreis Espressomaschine ( Siehe auch Kesselentkalkung oben) entkalken.

Vorbemerkung: Eine stark verkalkte Brühgruppe und/oder Wärmetauscher sollten Sie so nicht versuchen zu entkalken. Das würde eher zum Totalausfall als zu einer Entkalkung führen.
Bitte stellen Sie sicher, dass der Kessel der Maschine kein Wasser mehr zieht bzw. warten Sie ab bis der Kesselfüllvorgang abgeschlossen ist. Brille und Handschuhe nutzen. Tank mit ausreichend vollständig gelöster maximal konzentrierter Zitronensäure, ggfls. bei warmer Brühgruppe ca. zur Hälfte befüllen.  Maschine solange laufen lassen wie es nötig scheint. Eine erste Pause sollten Sie nicht zu früh einlegen, damit keine ungelösten Partikel zu Verstopfungen führen. Den Vorgang wiederholen - aber der Pumpe ausreichend Zeit zur Abkühlung lassen. Anschließend mehrfach ausreichend lange  durch Betätigen der Gruppe spülen. Der Spülvorgang sollte auch die Inhaltsstoffe des Wärmetauschers ausreichend verdünnt haben. Immer die Belastungen der Pumpe beachten. Während des Entkalkens des Druckkreislaufs einer Zweikreismaschine niemals die Teewasserfunktion einschalten bzw. betätigen, da Sie sonst den Kessel mit Säure befüllen.
Falls es doch zu Verstopfungen kommt:  Brühgruppe ggfls. auch Wärmetauscher zerlegen bzw. ausbauen und im Säurebad entkalken. Alles wieder mit neuen Dichtungen, Dusche, Filtern und gegebf. Düse zusammenbauen. Das Bild unten zeigt einen verkalkten Wärmetauscher im Anschnitt! Der nach Ihrer Genehmigung sichtbare Youtube Film zeigt die Entkalkung eines Kessels ohne Anbauteile im Säurebad.

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eine Kesselentkalkung oder nutzen Sie den roten Pfeil
 

 


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