Hydraulische Anlage Kessel Espressomaschine reparieren

Bitte führen Sie folgende Reparatur Arbeiten an einer Espressomaschine nur aus wenn Sie hierzu autorisiert sind, über die nötigen Fachkenntnisse verfügen sowie die Sicherheitsvorschriften kennen und beachten.
Kessel heizt nicht

Wenn der Kessel nicht oder nicht ausreichend heizt kann dies verschiedene Ursachen haben.
Prüfen Sie unter folgenden Prämissen und Reihenfolge:

1. Pressostat und Heizkörperdichtung und gegebenenfalls Sicherheitsthermostat auf Dichtigkeit und Funktion prüfen. Wasserstand kontrollieren! Heizung nur mit ausreichend Kesselwasser in Betrieb nehmen!'

2. Pressostat auf Durchgängigkeit im geöffneten wie geschlossenen Zustand prüfen. Prüfen Sie ob der Pressostat bei Erreichen des erforderlichen Druckes abschaltet bzw. bei zu wenig Druck den Stromkreislauf schließt. Prüfen Sie die Druckleitung auf Verkalkung. Ist diese verstopft ist eine Generalüberholung vermutlich angezeigt! Das Schaltniveau ( Hysterese) sollte nicht mehr als ca. 0,3 Bar betragen. Ansonsten Pressostat erneuern.

3. Falls vorhanden - Schütz und Sicherheitsthermostat prüfen und gegebenenfalls erneuern. Sicherheitsthermostate welche in den Kessel hineinragen auch auf Verkalkung prüfen.

4.Stromkreise ihres Heizelements auf Durchgängigkeit und gegebenenfalls auf Fehlerstrom prüfen. Gegebenenfalls Heizung nebst Dichtung erneuern.
Falls im Stromkreislauf des Stromanschlusses ein Fehlerstromschalter vorgeschaltet ist,  ( Fi Schalter)  können Sie durch Einschalten der Maschine - nach Trenneung der Heizelemente vom Stromkreis -  festellen, ob und/oder ggf. welche Heizelemte ihres Heizung einen Kurzschluss verursachen, da dieser sodann beim Einschalten; den Stromkeis unterbricht. Ohne vorhandenen Fi Schalter, kann es passieren das die Heizung teilweise defekt ist, aber der Kurzschluss nicht ausreicht oder nicht immer ausreicht, um ihre Sicherung auszulösen. Das Nicht Auslösen des Fehlerstromschalters bei unterbrochenem Heizkreis Anschluss, gibt Auskunft in welchem Heizwickel der Fehlerstrom entsteht, wenn zuvor bei angeklemmter Heizung der FI Schalter ausgelöst hatte.

5. Steuerungsleitungen durchmessen und gegebenenfalls erneuern.

6. Wenn ihr Kessel stark verkalkt ist, ist auch ihre Heizleistung ensprechend vermindert. Beim Ausbau der Heizung kann man mit einer guten Taschenlampe die Verkalkung im Innern des Kessels prüfen. Falls sich dort Kalk angelagert hat bzw. sich schon lose Kalkablagerungen befinden, können Sie davon ausgehen, dass die Wärmetauscher ähnlich verkalkt sind.

 

Niveauregulierung arbeitet fehlerhaft.

Prüfen Sie in folgender Reihenfolge:

1. Fehlerstrom/Ableitstrom messen. Ist ein Fehler in diesem Bereich kann der Wasserstandgeber nicht oder nur unzureichende Messungen vornehmen und die Niveauregulierung dementsprechend nicht schalten. Wasserstand manuell ( gegebenenfalls Wasser drucklos (also Kalt)   unter Schaltniveau regulieren, da sonst der Wasserstandsgeber keine Schaltung auslösen kann! Massekontakte vom Kessel und der Elektronik prüfen!

2. Prüfen Sie den Kontakt der Verbindung zwischen der Elektronik der Niveauregulierung ( falls vorhanden ) und dem Wasserstandgeber. Simulieren sie eine Wasserstandsnivellierung wie folgt: Bei abgezogenem Stecker muß die Elektronik das Wasserfüllventil zuschalten, bei ausreichend gefülltem Kessel muß eine Kurzschluss vom Stecker des Wasserstandgebers das Wasserfüllventil wieder abschalten. Gegebenfalls Kabel bzw. Stecker bzw. Elektronik püfen und erneuern.

3. Nach Ausbau des Wasserstandgebers ist dieser von Verkalkungen zu befreien, da diese den Schaltvorgang beeinflussen können. Prüfen Sie ob die Teflon Ummantelung auch unter Druck abdichtet. Falls die Maschine eine unzureichende Befüllung aufweist und/oder unter Druck vor Erreichen des eingestellten Kesseldrucks die Heizung abschaltet, ggf. Wasserstandgeber erneuern. Pressostat auf Funktion Prüfen.

4.Ggf. Relais der elektronischen Niveauregulierung prüfen und gegebenenfalls elektronische Niveauregulierung erneuern.

5. Falls ihre Maschine überläuft ( siehe Punkt 1.) prüfen Sie ob das Wasserfüllventil richtig schließt. Hierzu bei ausgeschalteter Maschine - stromlos - kesselseitige Verschraubung lösen und prüfen ob das Magnetventil im ausgeschalteten Zustand abdichtet. Gegebenenfalls Wasserfüllventil erneuern.



Dampferzeugung zu stark zu schwach/ oder ausgefallen  Dampferzeugung unzureichend

Bitte nehmen Sie die Prüfung bzw. Reparatur nur vor wenn Sie eine ausreichende Qualifikation haben. Prüfen Sie vor allem ob der Kessel irgendwo Druck verliert.
1. Dampfrohrdüse säubern!
2. Pressostat durchmessen  ( Siehe Heizleistung unzureichend)
3. Heizung Durchmessen ( `Siehe Heizleistung unzureichend)
4. Pressostat durch drehen der Einstellschraube regulieren. Wir empfehlen einen Kesseldruck von 1-1,1 Bar, da nach unsere Erfahrung sich bei höheren Drücken, die Milch nicht mehr so leicht aufschäumen lässt und auch zu schnell zu stark ( über ca. 60 Grad ) erhitzt wird.
5. Anfahrventil ( falls vorhanden) prüfen. Ist das Anfahrventil dicht, aber blockiert, kann beim hochfahren/ erhitzen kaum heißer Dampf Entstehen, da die eingeschlossene noch kalte Luft dies verhindert. Anfahrventil erneuern. ( Siehe auch Bild 1 Espressomaschine warten )
6. Handventil zur Dampfregulierung prüfen und gegeben falls entfetten, entkalken und mit neuen Dichtungen versehen.
7. Falls Sie ihren Kessel überfüllt haben und/oder die Niveauregulierung nicht ausreichend arbeitet, wird bei geschlossenem Anfahr und Sicherheitsventil  ihr Pressostat die Heizung nicht mehr zuschalten. Wasserstand manuell unter das Niveau des Wasserstandgebers entleeren. Hierzu auch Niveauregulierung arbeitet fehlerhaft beachten.

 

Teewasser unzureichend oder trüb

Wenn ihr Teewasser trüb ist kann dies verschiedene Ursachen haben.Spannungsfrei und drucklos arbeiten!

1. Ihr Kessel ist derartig verkalkt das mit dem Teewasser auch immer Kalkbestandteile ins Glas gespült werden. Sie können dies leicht bei ausgeschalteter und abgekühlter Maschine Prüfen. Maschine drucklos durch Öffnen des Dampfhahn stellen!!!  Entfernen Sie das Sicherheitsventil und führen einen dünnen Holzstab z.B. von einem langen Pinsel vorsichtig ein. Ab dem Zeitpunkt wo es knirscht liegt Kalk im Kessel. Da dieser dann natürlich auch in den Wärmetauschern ist, hilft dann meistens nur noch eine Generalüberholung.

2. Das Kesselwasser steht zu lange im Kessel und trübt mitunter auch leicht grünlich (Kupfer) ein. Bessere Maschinen haben eine Ablassventil, welches allerdings nur drucklos - Dampfhahn öffnen - geöffnet werden darf! Wasser ablassen und über die manuelle Wasserfüllung (falls vorhanden) wieder auffüllen. Falls keine manuelle Wasserfüllmöglichkeit vorhanden ist, Heizung abklemmen und Maschine im Steuerungskreislauf automatisch über den Nivello auffüllen lassen.

3. Das Teewasser riecht muffig. Entweder Sie haben mit der Wasserleitung oder über einen verkeimten Wassertank Keime oder Dreck in den Kessel eindringen lassen, oder Sie haben ein "Milchschaden". In letzterem Fall wurde in kaltem Zustand versucht Milch aufzuschäumen, während gleichzeitig das Entlüftungsventil geschlossen war oder es ist kein Entlüftungsventil vorhanden. Dann hat die Maschine Unterdruck aufgebaut und saugt sich die Milch in den Kessel! Dann hilft nur noch Kessel ausbauen und Reinigen und Entkalken, sowie neues Unterdruckventil.

Zur Vermeidung von Eintrübungen empfehlen wir insbesondere wenn nie Teewasser benötigt wird, ab und an je nach Kesselgröße zwischen 1 ( Kessel bis 2 L.) und 5 ( Kessel bis 12 L ) Litern Wasser über das Teewasserventil sukzessiv zu entnehmen.

4. Das Teewasser ist zu heiß. Temperatur prüfen ( Kesseldruck bei Maschinen ohne Teewassermischventil - nicht über 1,3 Bar (0.1 Bar = ca. 5 Grad). Empfohlene Temperatur nach Befüllen des heißen Teewasserglases maximal ca. 95 Grad. Falls vorhanden mittels des  Teewassermischventils Temperatur nachregulieren. Prüfen Sie die Einstellung des Pressostaten. Gegebenenfalls Einstellung anpassen. Wir empfehlen als oberen Schaltpunkt 1 - 1.1 Bar.

5. Teewasser zu kalt. Pressostat prüfen! S.o. Kleinere Espressomaschinen unter 2 Liter Kesselgröße werden oft etwas höher 1 - 1,3 Bar eingestellt um das fehlende Volumen des Kessels durch höheren Druck auszugleichen. Durchgang und Einstellung Mischventil / Mischventile prüfen - falls vorhanden!

6. Teewasser schießt zu stark aus dem Ventil bzw. aus dem Auslass / Diffusor. ( Siehe auch Punkt 4! )  Bei Magnetventil gesteuerten Teewasserventilen - Mischventil ( falls vorhanden) nachregulieren. Bei manuellen Ventilen diese mit neuen Dichtungen versehen. Pressostat bzw. Druck prüfen.

7. Teewasser spritz am Teeglas vorbei. Teewasserauslass oder Teewasserdiffusor verkalkt!  Zerlegen, entkalken, wieder einbauen. Bei leichten Verkalkungen kann es schon reichen das Endstück des Teewasserrohres mehrfach bei ausgeschalteter Maschine  z.B. über Nacht bei geöffnetem mechanischem Teewasserventil, dieses in eine Entkalkungslösung ( z.B. Zitronensäure, Essig, oder verdünnte Essigessens ) zu tauchen. Gegebenenfalls Teewasserventil erneuern.