Espressomühlen Mahlgrad einstellen

Einstellen des Mahlgrades von Espressomühlen mit Stiftarretierung oder Einstellschneckenwelle

Vorab! Bitte stellen Sie kleinere Haushaltsmühlen mit Stiftarretierung unter einem Gewicht von 6 Kg nicht bei laufendem Betrieb ein! Die Gefahr das Ihnen der obere Mahlkranz an dem Sie den Mahlgrad einstellen aus der Hand gleitet ist gerade bei kleineren Mühlen mit Stiftarretierung erheblich größer als bei gewerblichen, da das Anlaufdrehmoment kleiner Mühlen ausreicht um Ihnen die Mühle aus den Händen zu drehen. Kleine Mühlen sind viel schlechter (eigentlich bräuchten Sie hierzu mindestens drei Hände) fest  zu halten. Bei gewerblichen Mühlen brauchen Sie die Mühle nicht zusammen mit dem Herunterdrücken des Arretierungsstiftes festhalten, was die Einstellung bei laufender Mühle deutlich vereinfacht. Bei Haushalts und semiprofessionellen Mühlen mit geringem Gewicht sollten Sie die folgenden Schritte nur in ausgeschaltetem Zustand vornehmen! Bitte bei eingeschaltetem Zustand oder auch nur bei vorhandenem Netzanschluss nicht in die Mühle greifen!
Nehmen Sie die folgenden Schritte ohne Kaffeebohnen und ohne Bohnenbehälter vor.
Lösen Sie den oberen Einstellkranz entweder durch Niederdrücken der Arretierung oder durch Drehen an der Schneckenwelle welcher den oberen Mahlstein hält in Richtung Grob/ Grosso soweit, dass die Mühle auch im ausgeschalteten Zustand frei dreht. Wenn Sie den oberen Mahlkranz nun wieder arretiert haben (bei der Einstellschneckenwelle entfällt die manuelle Arretierung, da die Welle den Zahnkranz dauerhaft arretiert) sollte, bei in Betriebsame, kein Schleifgeräusch der Mahlsteine zu hören sein und die Mühle ohne Mühe anlaufen. Tut sie dies nicht, ist die Mühle vermutlich zugedreht (in Richtung Feiner/Fine) und kann nicht anlaufen. Sodann erst die Mühle aufdrehen!!!!
Wenn Sie nun den oberen Mahlring nach Lösung der Arretierung oder durch Drehen der Einstellschnecke soweit in Richtung Feiner/Fine drehen bis die Mahlsteine aneinander kommen, haben Sie den absolut kleinsten Mahlgrad erreicht. Bei eingeschalteter Maschine hören Sie nun ein sehr feines hohes Schleifgeräusch. Bei ausgeschalteter Maschine sollten Sie es sehen und am Widerstand des Einstellkranzes bemerken können, wann die beiden Mahlsteine aneinander geraten. Nun drehen Sie den oberen Einstellkranz um ca. 90Grad zurück in Richtung Grob/Grosso so dass die Mahlsteine auch beim Drehen sich nicht mehr berühren. Stecken Sie nun den Bohnebehälter wieder auf und füllen Sie die Bohnen in den Trichter und schalten Sie die Mühle ein.  Das Mahlgut ist nun möglicherweise zu grob. Drehen Sie den oberen Mahlkranz in kleinen Schritten wieder Richtung Feiner/Fine zu. Bedenken Sie dass auch bei professionellen Mühlen das Anlaufdrehmoment einer eingeschalteten Mühle Ihnen den Zahnkranz aus der Hand reißen kann! Prüfen Sie zwischendurch das Mahlgut zwischen den Fingern und gehen Sie schrittweise vor. Das Mahlgut sollte mindesten 1/3 gröbere Partikel enthalten. Zu feines Mahlgut hat ein Fließverhalten wie Weizenmehl, es klumpt schon beim Austritt aus der Mahlkammer. Auf zu feinem Mahlgut (welches den Brühvorgang unvorteilhafter Weise verlängert) steht nach dem Brühvorgang Wasser, welches nicht durch den Kaffeesatzkuchen abläuft.  Zu grobes Mahlgut erzeugt auch bei ganz frischem Kaffee nur eine instabile Crema.  Abgenutzte Mahlscheiben erkennen Sie daran dass Sie entweder nur feine oder nur grobe Partikel erzielen, aber nie Grobe und Feine gleichzeitig. Je mehr die Mahlscheiben abgenutzt sind (was Sie diesen als Laie nicht ansehen) umso geringer wird Ihre tatsächliche Möglichkeit grobe und feine Partikel gleichzeitig zu Mahlen. Siehe hierzu auch meine entsprechenden Ratgeber / Fehlerindex in meinem Webshop. 

Alle Rechte beim Autor  R.Schiefler   Essen den 13.4.11